Schwäche...
- hamburgernicholas

- 3. Okt. 2024
- 3 Min. Lesezeit

Der Kampf gegen die Schwäche!
Wir Menschen sind es heutzutage kaum noch gewohnt, auf etwas verzichten zu müssen. Alles scheint sofort verfügbar und in Fülle gegeben zu sein. Wir sind zunehmend darauf trainiert, unsere Bedürfnisse sofort zu befriedigen. Ich möchte nicht abstreiten, dass dies ein schöner Zustand ist; man sollte ihn mit Dankbarkeit betrachten und annehmen.
Doch dieser Luxus kann auch dazu führen, dass wir uns bei unseren langfristigen Zielen selbst im Wege stehen. Wir wünschen uns die Belohnung sofort und sind nicht bereit, Jahre dafür zu arbeiten. Warum sollte ich ins Studio gehen und mir ein äußerst brutales Beintraining antun, wenn ich als Alternative etwas viel Angenehmeres und Schöneres sofort haben kann?
Die Antwort liegt auf der Hand: Es sind die Dinge, für die wir am härtesten kämpfen müssen, die uns langfristig glücklich machen. Der unermüdliche Kampf gegen die moderne Bequemlichkeit ist es, der unseren Körper und unseren Geist wachsen lässt. Haltet mich für wahnsinnig, aber ich gehe noch weiter: Es ist der Kampf gegen den natürlichen Verfall des Körpers. Es ist der Kampf für ein kraftvolles Leben und gegen den Tod!
Man stelle sich das Leben als eine entgegenkommende Rolltreppe vor. Wir können wachsen und gedeihen, wenn wir gegen sie anlaufen. Doch bleiben wir stehen, verfallen wir. Mit jedem Tag werden wir schwächer und schwächer. Es ist ein Kampf gegen die Zeit, den wir gewiss nicht gewinnen werden. Das heißt aber nicht, dass wir unser Schicksal einfach akzeptieren. Wir stellen uns diesem Kampf und trotzen der Zeit. In meinen bisher 18 Jahren Trainingserfahrung habe ich eine tiefe Abneigung gegen Schwäche entwickelt.
Es gibt nichts, was mir mehr Angst macht, als mit der eigenen Schwäche konfrontiert zu werden. Ein tiefer Urinstinkt, der in uns begraben liegt, wehrt sich gegen Schwäche, denn sie bedeutete für unsere frühen Vorfahren oft den sicheren Tod!
Ich selbst habe aufgrund eines schweren Bandscheibenvorfalls vier Jahre mit Schwäche gekämpft. In mir entwickelte sich ein Trotz und ein Zorn, die kaum zu beschreiben sind. Tag für Tag kämpfte ich dagegen an, und oft wurde es sogar noch schlimmer. Aber ich akzeptierte diese Schwäche nicht. Ich verhandelte mit meinem Körper und zwang ihn regelrecht dazu, eine Lösung für dieses Problem zu finden. Ich verabscheute die Verletzung und die daraus resultierende Schwäche in meiner Wirbelsäule. Der Arzt war sich sicher. Ich werde diesen Sport nie wieder in dieser Art ausführen können. Auch diese Meinung akzeptierte ich nicht!
Ich weiß nicht, was anatomisch in meinem Körper geschehen ist, aber ich bin heute stärker und leistungsfähiger als je zuvor. Die Verletzung wird nie ganz abheilen, und ich werde immer vorsichtig sein müssen. Dennoch werde ich niemals damit aufhören, meinen Körper zum Wachstum zu zwingen!
Weil es das ist, was für mich LEBEN heißt!
Die meisten Menschen fragen sich, was der Sinn des Lebens ist. Für mich ist das keine Frage.
Der Sinn des Lebens ist Wachstum und Anpassung! Zu seinem besten Selbst zu werden – geistig wie körperlich. Ich kann es nicht fassen, wenn Menschen den Sinn und Zweck der Körperoptimierung in Frage stellen; dies entzieht sich meiner gelebten Realität. Ein gesunder Körper ist ein unbeschreibliches Geschenk des Lebens, und wir sind innerlich dazu verpflichtet, ihn zu perfektionieren!
Ich gehe so weit und sage, es ist eine Verschwendung des menschlichen Potenzials, wenn wir diesem immensen inneren Drang nach Wachstum nicht nachkommen.
Man muss diese geheimnisvolle Kraft selbst spüren, um es zu verstehen. Es ist eine Quelle von enormer Leidenschaft und Hingabe.
Es ist es wert! Jede Sekunde, jede Verletzung, jede Trainingseinheit, jeder Verzicht. Aus mir spricht die pure Liebe zu diesem Sport und dem, was er uns ermöglicht.
Es ist ein Geschenk, das sich nicht in Worte fassen lässt.
Lass es uns empfangen!



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